Sonntag, 17. Dezember 2006

X-Mas Special




Weihnachten, das Fest der Feste,
das Fest der Kinder und der Gäste.
Hektisch geht es vornher zu,
von früh bis abends keine Ruh.
So ging es, keine Ahnung habend,
vor ein paar Jahren, Heilig Abend
der zudem ein Sonntag war,
ich saß grad bei der Kinderschar.
Da sprach mein Weib: "Tu dich nicht drücken,
du hast heut noch den Baum zu schmücken!"
Da Einspruch meistens mir nichts nützt,
hab kurz darauf ich schon geschwitzt;
den Baum auf richtige Läng gesägt
und in den Ständer eingelegt.
Dann kamen Kugeln, Kerzen, Sterne,
Krippenfiguren mit Laterne.
Zum Schluß - ja Herrschafts-Donnerwetter!
Nirgends fand ich das Lamette!
Meiner Frau, der wurd es heiß
und sie sprach: "Jawohl, ich weiß
voriges Jahr war es stark verschlissen,
darum haben wir´s damals fortgeschmissen.
Vergessen hab ich neues zu besorgen,
doch werden wir uns nachbarlich was borgen.
Doch Nachbar links, rechts. Drunter, drüber,
keiner hat Lametta über.
Die Geschäfte sind geschlossen.
Beide Eltern schaun verdrossen.
Als Psychologe zu den Knaben
Sprach ich: "Wir werden heuer haben
Einen Baum, altdeutscher Stil,
weil mir Lametta nie gefiel!"
Da gab es Tränen, Schluchzen, Heulen,
ich tat mich drum sehr schnell beeilen-/
zu sagen: "Stoppt mir sofort mir eurer Gezeter,
ihr kriegt `nen Baum mit viel Lametta!"
Trotzdem konnt ich noch nicht begreifen,
woher bekomm ich Silberstreifen?!
Als ich gerade holt ein Messer,
las ich "Hengstenberg-Mildessa."
So stand´s auf Sauerkrautkonserve,
ich kombinier mit Messersschärfe:
hier ist die Lösung eingebettet,
das Weihnachtsfest, es ist gerettet!
Schnell wird der Deckel aufgedreht,
das Kraut gepresst, so gut es geht,
zum Trocknen einzeln aufgehängt
und dann geföhnt, doch nicht versengt.
Die trocknen Streifen, sehr verblichen
mit Silberbronze angestrichen
auf beiden Seiten Silberkleid;
oh freue dich, oh Christenheit.
Zwar roch´s süß-sauer zur Bescherung.
Geruchlich gab´s ne Überquerung,
weil mit Benzin ich wusch die Hände,
mit Nitro reinigt Hos´ und Wände.
Vereint mit Räucherkerze und Myrthe,
gesamt - Odeur etwas verwirrte.
Und jedermann sprach still verwundert:
"Hier riecht's nach technischem Jahrhundert!"
Ne Woche drauf, ich döste fest und fester,
´s war wieder Sonntag, man schrieb Silvester,
da sprach mein Weib: "Es es kommen Schulzen, Lehmanns, Meyer
heut' Abend zur Silvesterfeier."
Wir werden leben wie Fürsten,
ich gebe Sauerkraut mit vielen Arten Würsten.
Dann folgt ein Schrei, wobei entsetzt sie schaut,
sie stöhnt: " Am Christbaum hängt das Sauerkraut,
vergessen hab ich neues zu besorgen,
doch wird ich nachbarlich was borgen."
doch Nachbar links, rechts, drunter, drüber,
Sauerkraut hat niemand über.
Auch die Geschäfte sind geschlossen,
beide Eltern sind verdrossen.
Somit wurd ich wieder Retter,
holt vom Baume das Lametta.
Mit Terpentinöl und Bedacht,
hab ich das Silber abgemacht.
Das Kraut dann gründlich durchgewässert,
mit reichlich Essig dann verbessert,
dann noch Nelken, Pfeffer, Salz,
Curry, Ingwer, Gänseschmalz,
dann, als das Ganze sich erhitzte,
das Kraut, es funkelte und blitzte.
Da konnt ich nur noch nach oben fleh'n:
"Laß diesen Kelch vorübergehn!"
Als das Kraut dann wurd serviert,
ist dann folgendes passiert:
Eine Dame mußte niesen,
man sah aus ihrem Näschen sprießen
tausend winzige Silbersterne.
"Mach es noch mal, ich seh das gerne",
so rief man ringsrum hocherfreut,
doch sie, sie wußte nicht Bescheid.
Franziska Lehmann sprach zu Franz:
"Dein Goldzahn hat heut Silberglanz!"
und einer der da mußte mal, der rief:
"...ich hab ´nen Silberstrahl!"
So gab´s nach dieser Kraut - Methode
Noch manche nette Episode.
Beim Heimgang sprach ein Gast zu mir:
"Es hat mir gut gefallen hier,
doch wär die Wohnung noch viel netter,
hätts´s du am Weihnachtsbaum Lametta!"
ich konnte da gequält nur lächeln
und frische Luft mir noch zu fächeln.
Ich sprach und klopfte ihm auf´s Jäckchen:
"Nächstes Jahr, da kauf ich hundert Päckchen! ! !"


In diesem Sinne-frohe Feiertage

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